Jetzt habe ich eine Weile an der Farbkombination geknabbert –
nicht weil Eure Vorschläge mir nicht gefallen haben, sondern weil
ich wieder die Qual der Wahl hatte.
Einer nicht genannten Quelle entnehme ich nun die Kombination
»Weinrot und Dunkelblau«.
Hier seht ihr das Stück Leder, das den Rücken bedecken wird.
Ich verwende eigentlich immer Leder, das der Großhändler
aussortiert hat. Das mag manchmal wegen kleinerer Schönheitsfehler
sein, oder weil die Farbe nicht hält oder oder...
Manchmal merke ich Fehler erst später, wenn ein Leder z.B. fleckig
wird beim Ankleben und so bleibt, oder wenn es sich beim Schärfen
zieht wie Kaugummi. Gibt noch ein paar weitere nervige Sachen, zum
Glück habe ich da aber selten Pech.
Ich suche mir das aus, was ich glaube gut verarbeiten zu können,
ohne viel »Schärfen« zu müssen. Dickes Leder ist zwar besser für
die Haltbarkeit, aber ich binde ja keine Bibeln für den täglichen
Klostergebrauch.
Für die Länge zähle ich zur Deckellänge oben und unten noch 1,5cm
dazu, also insgesamt 3cm. Das ist ein Erfahrungswert, der für die
Größe ganz gut passt.
Bei Leder ist »Messen« und »Maße« sowieso ziemlich relativ zu
sehen.
Leder dehnt sich und lässt sich auch stauchen, da ist ein
vermeintlich rechter Winkel schnell aus dem Lot...
Die Breite hab ich so gewählt, dass die Stoßkante der beiden
Farben kurz vor dem Wiederauftauchloch, also noch auf der Pappe zu
liegen kommt.
Das war dann ~2,5 cm von der Innenkante des Buchdeckels, dazu noch
die Rückenbreite von ~1,5cm.
Mit dem Cutter und dem Stahllineal auf der Glasplatte
zugeschnitten und dann wird mit dem Buch weiter angezeichnet.
Da dieses Buch echte Bünde bekommt, muss ich das Leder an den
Stellen, wo es sich über die Bundschnüre legt, ein wenig
ausdünnen. Das zeichne ich hier mit der Schneiderkreide an.
Wer genau hinsieht, bemerkt, dass ich euch einen kleinen
Zwischenschritt vorenthalten hab, den ich hier nachhole.
Um den Rücken und die Deckel habe ich einen Streifen Papier
geklebt. Dieses Papier ist besonders fest, obwohl es so dünn ist,
dass man durchsehen kann. Hab das mal vor Jahrzehnten in einem
Indienladen bekommen, ich glaube man nennt das »Strohseide« (auch
wenn das Zeug aus Maulbeerfasern ist), die ist aber normal viel
gröber strukturiert. Japanseide sollte ähnlich sein, sogar noch
feiner. (Man kann hier auch »Gaze« nehmen, ich hab aber schon ewig
keine mehr gefunden aus Baumwolle und Kunststoff mag ich hier
nicht nehmen.)
Davor habe ich noch mal eine etwas dickere Schicht vom
Planatol-Leim draufgegeben, um den Rücken noch schön stabil zu
machen.
(Noch eine Anmerkung: Die „Alten“ haben den Rücken mit Hasenleim
verklebt. Das ist ein Leim, der, wie Gelatine, im Wasserbad
heißgemacht werden muss. Gelatine ist im Prinzip das gleiche, nur
viel reiner und eigentlich kostbarer)
Zurück zum Leder.
Die Striche zeigen die Position der Schnüre an, wo ich schaben
muss.
Vorher ziehe ich noch Striche, die mir die Rückenbreite anzeigen,
ich muss ja nur in etwa diese Breite schaben.
Das Schaben geht dann auf einer glatten, harten Fläche. Ich nehm
hier ein Stück einer »Solnhofer Platte«, das ist ein weicher
Stein, den man für Bodenbeläge verwendet. Der ist schön glatt und
das Leder verrutscht nicht so leicht drauf, wie auf der
Glasplatte.
Holz ist hier zu weich, denn, wie auf dem Foto zu erkennen, halte
ich das Messer mit der Schneide senkrecht auf dem Leder.
Dieses Messer ist sehr scharf, aber ich schabe hier nur, und wenn
man nur drückt, während man das Messer bewegt, ist auch kaum
Gefahr, dass man durchschneidet.
Alternativ könnte ich das auch mit Schmirgelpapier machen, so wie
hier. Was auch gut funktioniert, ist eine Glasscherbe. Dabei muss
man drauf achten, die kleinen Scherbchen gut wegzukriegen.
Meist mache ich zuerst das eine und dann das Andere.
Ähnlich soll man auch die Rinne vorbehandeln, die das
Außenscharnier des Deckels bildet, sonst entstehen dort beim
Aufmachen des Buchs später Falten. (Okay, ich gebs zu, die haben
mich persönlich noch nie gestört)
Man muss jedoch nicht besonders viel wegschaben. Ich erkenne das,
ob genug oder nicht, am Farbwechsel des Leders. Jede Schicht hat
seine eigene Schattierung. Hier zählt wieder Gleichmäßigkeit vor
„Wissenschaft-draus-machen“ für mich.
Ist das getan, werden die beiden Enden noch ein wenig beschnitten
und »geschärft«. Das ist deshalb nötig, weil das Leder hier zu
einer kleinen Haube zusammengeklebt wird, die das Kaptal schützt.
Das würde sonst extrem auffallen, weil der Rücken hier eh schon
dicker ist und das Leder ja auch noch in doppelter Dicke auftragen
würde.
Beim Schärfen wird die Klinge flach gehalten, hier werden die
Schichten nicht geschabt, sondern geschnitten. Dazu muss ich das
Messer erst wieder richtig scharf schleifen, anschließend schneide
ich feine Schichten ab, dass das Leder gleichmäßig flach ausläuft.
Man macht das Leder in die Form einer Messerschneide, drum heißt
das »Schärfen«. Die Kanten fransen dabei manchmal ein wenig aus,
oder es bleibt ein feiner Bart von den Schichten am dünnsten Rand
übrig, das putze ich mit einer gebogenen Schere hin.
Hier kann man gut den Farbunterschied erkennen.
Leider auch, dass ich doch ein wenig gepfuscht hab, was die
»Gleichmäßigkeit« betrifft.
Nun kommt Kleber drauf.
Weil Leder ziemlich saugt, nehme ich ein wenig Kleister in den
Leim dazu. Den brauche ich morgen auch noch für die Innenseiten,
drum lohnte sich das. Da Tapetenkleister irgendwas drin hat, was
das Leder oder Papier zerstört, nehme ich Stärkekleister. 1
Teelöffel »Mondamin« (noch besser Weizenstärke) auf 1/8-Liter
reicht mir. (Das geht wie Pudding kochen: Das Zeug in ein paar
Tropfen Wasser kalt anrühren, den Achtelliter zum Kochen bringen
und das Kaltangerührte einrühren. Zwei mal zum Kochen bringen,
auskühlen lassen. Immer wieder umrühren. Die Verwandtschaft zum
Pudding wird sonst überdeutlich...)
Das Leder mit der Mischung schön eingeschmiert, die Enden vorerst
ausgespart.
Am Deckel habe ich mir vorher angezeichnet, wo der Fleck anfangen
soll, dass es auch gerade wird.
Nun dort am Deckel zuerst schön anpressen, dann mit den Fingern
zwischen den Schnüren andrücken, schließlich an der anderen Seite
das Leder ordentlich ziehen, dass es gerade liegt. Andrücken.
Jetzt mit einem Falzbein noch mal zwischen den Schnüren andrücken
und auch an den Schnüren hindrücken. Ich nehme dann noch eine
glatte Zange und kneife das Leder an die Schnüre richtig hin, dass
die Verklebung richtig hält.
Jetzt wird das Buch zwischen die Bretter geklemmt. Vorsichtig,
dass man das Leder nicht mit einklemmt, denn durch den Druck
einmal ins feucht Leder reingepresst, geht nicht mehr raus.
Nun kommt eine kunstvolle Umschnürung, die das Leder beim Trocknen
an die Schnüre presst. Leder zieht sich, feucht geworden, beim
Trocknen ein klein wenig zusammen, das würde ausreichen, dass es
sich vom Rücken löst und man hätte eine Luftblase drunter.
So sieht das Ergebnis aus, nach ein paar Stunden Trocknungszeit.
Und die Deckel werden Blau...
Heute Abend konnte ich dann den Buckblock aus seiner
»Bondage« befreien.
Ich habe dann an einer Stelle festgestellt, dass ich doch ein
wenig schief aufgeklebt hab, drum musste ich zuerst die Kante
geradeschneiden. Das war insofern ganz besonders nötig, da mir
der Lapsus auch noch an der Vorderseite des Buches passiert
ist...
Dann habe ich mich drangemacht, das Leder für die
Einbanddecken zu schneiden. Die Farbe kommt nicht ganz so gut
rüber: Dunkles Dunkelblau.
An den Ecken wird das Leder ein wenig geschärft, dass ich mir
beim Herstellen der Selbigen, leichter tu.
Um das Leder länger auf der Pappe verrutschen zu können,
schmiere ich zuerst ein wenig Wasser auf die Fleischseite vom
Leder. Das ist manchmal nicht so gut, denn Wasser schlägt
leicht durch. Heißt, das Leder saugt sich voll und es gibt an
der Oberfläche Flecken. Das ist mir bisher bei zwei hellen
Ledersorten passiert, wo man das danach extrem gesehen hat.
Ich mische mir dann wieder meine Kleister-/Leimmischung an,
diesmal ein wenig mehr Kleister, da das Leder hier mechanisch
nicht beansprucht wird.
Auf einer alten Zeitung schmiere ich dann das Zeug von innen
nach außen gleichmäßig drauf. Achte immer besonders drauf,
nicht zu fest aufzudrücken, denn dabei verrutscht das Leder
auf der Unterlage und man hat den Papp auf der Vorderseite.
Das geht mehr oder weniger nicht mehr ab ? Flecken, auch auf
dunklem Leder.
Nun muss ich recht flott arbeiten.
Das Leder wird zuerst an der Stoßkante zum Rücken aufgeklebt
und mit möglichst gleichem Abstand rechts und links ein sanft
mit dem Falzbein festgedrückt. Die Überstände werden fest über
die Pappe gezogen und so gerade es geht, hingezogen und
festgedrückt.
Bis auf die Ecken drücke ich alles gleich gut fest.
Die Ecken schmiere ich noch mal ein wenig ein, drücke sie dann
übereinander und schneide vom Inneneck zum Außeneck bis auf
die Pappe durch. Aber nur im Bereich der Pappe!
Jetzt hole ich den unteren Teil heraus, drücke die Ecken
zusammen und schneide vorsichtig den Rest außerhalb der Pappe
ab.
In diese kleine Tüte gebe ich noch einen Tropfen Leim und
schiebe mit der Ahlennadel die Spitze in die Ecke. Ihr
erinnert euch? Da hab ich zu Anfang ein kleines Eck von der
Pappdecke abgeschnitten. Genau da rein schlüpft nun das Leder.
Alles gut immer wieder andrücken, mit dem Falzbein nachhelfen,
falls kleine Spalten zwischen drin sind.
Leider kann ich mit meiner Kamera nicht näher ran. So sieht
das dann fertig aus.
Die Umgeklappten Kanten schneide ich, sobald der Kleber ein
wenig angezogen hat, mit dem Stahllineal so, dass sie gerade
aussehen.
Noch bevor das Leder ganz trocken ist, muss nun das Papier als
Gegenzug drauf. Jede Schicht, die man auf eine Seite klebt,
braucht eine auf der anderen, wegen des Zugs, der beim
Trocknen entsteht.
Klar. Leder und auch Papier dehnen sich, wenn sie feucht sind,
ein wenig aus und das geht beim Trocknen dann wieder zurück.
Hier weiche ich ein wenig von der Methode des alten Cockerell
ab und schneide das Oberteil des Vorsatzes, das eigentlich
abgerissen gehört hätte, genauestmöglich zwischen den
Lederrändern zu.
Ich zeichne mir das an, indem ich mit dem Falzbein entlang der
Lederränder streiche, anschließend schneide ich mit dem Cutter
das was zu viel ist, ab. Dass ich nicht dabei das Leder
beschädige, lege ich eine stabile Kunststofffolie unter.
Dieses Lagenblatt schmiere ich wieder im »Scharnier« ein wenig
mit Leim ein, der Rest bekommt eine gleichmäßige Lage
Leimmischung.
Dass nichts danebengeht, immer ein Blatt Abfallpapier
unterlegen!
Ähnlich mache ich das mit dem nächsten Blatt des Vorsatzes,
das nun ja als Deckblatt den Einband abdeckt. (Die »Alten«
machten da gerne richtig handmarmoriertes Papier drauf.)
Nur, dass ich das einfach parallel zu den Deckelkanten
schneide, wenn das nicht schön passt oder zu groß ist
Sobald das Papier drauf ist, muss ich aufpassen, das Buch, bis
es trocken ist nicht zuzumachen, denn dabei verschiebt sich
das noch weiche Papier und es gibt im Scharnier des Rückens
Falten. Die tragen auf und sehen hässlich aus.
Drum habe ich eine sogenannte »Foldback Clip « um den
Buchblock geklemmt. Daran kann ich das Ding dann gleich zum
Trocknen aufhängen.
Ich hab eine Kiste untergestellt, dass die Deckel nicht zu
sehr durchhängen.
Nun darf es so bis morgen trocknen.
(Miese
Bildqualität, mein Akku war fast leer)
Was bleibt noch zu tun?
Die restlichen Vorsatzblätter muss ich noch zuschneiden und
vielleicht werde ich es noch verzieren.
Dazu muss ich jetzt erst mal die Forumskatze abkupfern.
Oder, was soll ich sonst drauf machen?
Und, es ist so
weit...
Alles getrocknet.
Über Nacht und den ganzen Tag habe ich das Buch nun
trocknen lassen.
Als die Innenseiten sich trocken anfühlten und deutlich
nach innen zogen, befreite ich das Buch aus seiner
hängenden Lage und machte vorsichtig die Deckel zu.
Das Vorsatz hielt die Form, knitterte nicht, also konnte
ich es ganz zu machen. Zwischen dem gekleben und dem
Buchblock kommt nun eine dünnen Folie, dann oben und
unten eine glatte Folie und damit lege ich das Buch
zwischen die Pressbretter, aber: nicht mehr pressen.
Dass die Deckel wieder in Form gebogen werden, lege ich
einfach zwei Presshölzer oder auch mal ein dickes Buch
auf das obere Pressbrett.
Heut Abend war das Buch im Prinzip fertig.
Doch natürlich fehlt noch ein wenig Verzierung.
Nachdem ich leider die Goldauflage auf den Bünden
verwerfen musste, wollte ich doch noch ein wenig Gold
unterbringen.
Das mache ich, da ich mir das Spezialwerkzeug um so was
professionell machen zu können nie werde leisten können
mit einem kleinen Lötkolben, den ich mal entdeckt habe.
Das ist ein spezielles Ding, das nicht so heiß wird und
eine Dreierspitze hat mit verschiedenen Stärken.
Damit kann ich Freihand Linien ins Leder bügeln. Wenn
ich dann eine Thermotransferfolie unterlege, werden die
Linien nicht nur ein wenig vertieft, sondern auch z.B.
golden.
Hier probiere ich gerade an einem Rest, wie dieses Leder
mit der Folie reagiert.
Das was ziwschen der Folie und meinem Lötkolben liegt,
ist Pergaminpapier, auch Pauspapier genannt. Das sorgt
dafür, dass die Spitze gut gleitet und dass es dem Leder
nicht zu heiß wird, bzw. man mit der Spitze nicht durch
die dünne Thermofolie drückt.
Das geht selbst mit dem Papier dazwischen noch verflixt
schnell!
(Nebenbei kann man das Papier sehr gut zum Entwerfen von
solch Zeichnungen verwenden. Wie gesagt: Pauspapier...)
Und hier arbeite ich schon am Schriftzug des Buches.
Ihr seht, die Katze ist schon drauf. :-)
Bei näherem Betrachten war ich dann mir der Aufteilung
doch noch nicht so ganz zufrieden und, freilich, ein
„Verwandter“ meinerseits muss natürlich auch mit drauf.
Ich mag den Kerl einfach, wenn er seine Sichel trägt...
Hier sieht man, wie ich die Vertiefung gemacht hat, wo
nun das Gold rein kommt.
Dass das hält, nehme ich ockergelbe Lackfarbe. Die trägt
ein wenig auf, füllt so die Poren des Leders und gibt
einen hellen Untergrund.
Das ist ein sehr sehr dünnes Blättchen aus purem Gold,
so dünn, dass man durchsehen kann.
Wie gesagt, sehr dünn, deshalb auch der gelbe
Untergrund.
Ich verteile das vorsichtig auf der Klebeschicht.
Vorsichtig kann man sich bei dem Zeug erst wirklich
vorstellen, wenn man das mal selbst gemacht hat. Von dem
Blättchen, wenn man es zerreibt, bleibt nur eine viertel
Prise Staub übrig.
Im Normalfall nehmen Vergolder zum »anschießen« einen
»Anschießer«. Das ist ein ganz feiner, flacher Pinsel,
praktisch nur 2-3 Haare dick und so breit wie das
Goldblättchen. Das wird an der Stirn kurz
drübergestrichen, das bisschen Fett der Haut reicht für
die Haftung und dann wird damit das Blättchen aufgelegt.
Dabei darf kein Windchen wehen...
Festdrücken ist auch nicht, ich hauche das Blättchen auf
die Farbe. Wirklich!
Ist die Farbe angezogen bzw. trocken, wird der Überstand
mit einem feinen Pinsel weggefegt.
Tja. Das wars nun.
Hiermit erkläre ich das Buch als »Fertig«.
Hier noch mal ein wenig heller.
Morgen werd ich noch mal den restlichen Goldstaub
wegpusten, und dann kann das Buch die Reise zu Marie
antreten.
Das
Poolys-Forum-Notizbuch zum 5-jährigen Jubiläum!
Wens in den Fingern juckt, sich selber mal ein Notizbuch
nach dieser Methode zu binden und Fragen dazu hat: Fragt
mich einfach.
Hier kommen mal meine eigenen Notizbücher.
Hier aufgereiht im Bücherschrank
Ein paar Bücher habe ich für diverse Foren als »Wichtelgeschenk« gebastelt:
Hier ist noch das letzte Notizbuch, das ich voll geschrieben hab.
Eine Antwort im Forum, in dem ich das gepostet hatte
veranlasste mich zu zu dem Beitrag dann hier:
Die "Cover" sind ja Geschmackssache Da hast du recht.
Und einige sind mir auch komplett misslungen.
Das ist auch nicht ganz so einfach.
Die goldenen Linien sind ja nicht einfach gezeichnet
sondern mit einer Art Lötkolben in das Leder "gebügelt".
Sprich, durch die Hitze der Metallspitze schrumpft das
Leder an der Stelle und der Kleber der Goldfolie
schmilzt auf.
Leder ist ein Naturding und innerlich leider komplett
unregelmäßig.
Vor allem das, was ich kaufe. Das ist ja
"Ausschussware", und wo der Ausschuss ist, stelle ich
regelmäßig erst beim Verzieren fest. Dann sieht schon
mal ein Gesicht, das auf der Vorzeichnung ganz gut
ausgesehen hat ein wenig schief aus.
Das nervt mich zwar, aber dafür habe ich meist viel zu
wenig Zeit. Wenn ich die für mich mache, habe ich meist
das Problem, dass der Vorgänger am Vollwerden ist. Oder
schon voll ist. Dann mache ich halt schnell-schnell, und
das Ergebnis sieht halt dann entsprechend aus.
Korrigieren ist bei dieser Technik absolut nicht mehr.
Hier hab ich noch eines, das gehört meiner jüngsten
Tochter. Ist ein Poesiealbum in Velourleder gebunden.
Ungefähr DIN A5 und Querformat.
(Die Gesichter im Hintergrund hat sie gezeichnet. Und,
wir haben grade festgestellt, dass es heute seinen 5.
Schenktag hat )
Mittlerweile habe ich auch mein eigenes Buch mit einem
normalen Laserdrucker so ausgedruckt, dass ich es mit
der Methode binden kann und habe den Roman
»Rechtshänder« in einer »Auflage« von bisher sage uns
schreibe VIER Stück gebunden.
Nachtrag 2019: Es sind inzwischen ein paar mehr geworden, hier ein besonders nettes (Das Buch von Kai Meyer dient dem Größenvergleich, ich hoffe er ist mir nicht böse.):
oder mal einer der mit Elefantenhaut und Lederrücken bezogen ist: